Die Verteilung von Abrissmaterial aus AKWs auf Deponien und in die Waren- und Bauwirtschaft trotz noch aus dem AKW stammender Strahlung wird mit dem so genannten 10 Mikrosievert-Konzept gerechtfertigt, welches eine jährliche zusätzliche Strahlenbelastung von 10 µSv pro Bürger zwar nicht als unschädlich, aber als belanglos erklärt.
Allerdings ist die tatsächlich hieraus entstehende Strahlenbelastung der Bürger nicht bekannt und es ist auch nicht beabsichtigt, diese zu kontrollieren. Sondern das amtliche Konzept baut auf vielfältigen Hypothesen und wackeligen theoretischen Annahmen auf.
Im Sommer 2016 ist das Kartenhaus des "Freimessens" und des 10 µSv-Konzepts teilweise eingefallen, als es um die landwirtschaftliche Nachnutzung der Schwieberdinger Deponie ging, die radioaktiven Müll aus Karlsruhe lagert und weiteren aus Neckarwestheim bekommen soll. Dass auf einer Deponie mit Strahlenmüll nachher Kinder spielen würden, war in das zynische Konzept eingerechnet worden, aber der Anbau von Lebensmitteln war nicht einkalkuliert.
Umweltminister Untersteller geriet damit in die Defensive und musste einen Deponierungsstopp verfügen: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/offene-fragen-zur-nachnutzung-der-deponie-froschgraben-im-landkreis-ludwigsburg/
Seither wird daran gearbeitet, auch noch die landwirtschaftliche Nutzung über der Deponie schön zu rechnen. Wie man aus dem Umweltministerium erfährt, ist man damit fast fertig, also noch rechtzeitig bevor mit der geplanten Abbaugenehmigung für GKN I tatsächlich wieder AKW-Schutt anfallen wird.
Wir Bürgerinitiativen halten das ganze 10 Mikrosievert-Konzept für verantwortungslos. "Freimessen" und "Freigabe", egal ob auf eine Deponie oder unkontrolliert in unseren Alltag, sowie die "Herausgabe" vom Materialien aus Atomanlagen - das darf nicht sein, denn sie belasten Mensch und Natur und kein Mensch hat die Chance, dem auszuweichen.
Wir fordern darum einen echten und vollständigen Stopp dieser gängigen Handhabung. Sie finden in der Anlage unseren Offenen Brief, welchen wir deshalb an Herrn Minister Untersteller schrieben (Download).